Astronomische Uhren

Von einer astronomischen Uhr kann man verschiedene Informationen ablesen, wie z.B. der Stand der Sonne, des Mondes, der Tierkreiszeichen und manchmal auch den Stand anderer Himmelskörper. Auf dem Zifferblatt der Uhr kann man also sehen, was im Weltall geschieht.
Selbst die kleinsten Veränderungen in der Bahn der Himmelskörper können korrigiert sichtbar gemacht werden. So eine Uhr wird nämlich von traditionellen Mechanismen und Zahnrädern angetrieben.

Vorgeschichtliche Technik der astronomischen Uhr

Vitruvius, der römische Architekt, lebte am Anfang unserer Jahreszählung und schrieb damals schon ein ausführliches Stück über astronomische Uhren. Auf seiner Uhr konnte man ablesen, wie die Sonne innerhalb eines Jahres die Tierkreiszeichen durchlief. Auch konnte man sehen, wie die Sonne jeden Tag auf- und unterging und wo am Horizont das stattfand.
Am Anfang des 13. Jahrhunderts stellte der Araber al-Jazari so eine Uhr her. Es wurden dieser Uhr allerdings einige auffallende Elemente zugefügt, wie z.B. Puppen die an den vollen Stunden Musik spielen und bronzene Falken die gleichzeitig Messingkugeln auf Becken fallen lassen.
Die europäischen Mönche übernahmen diese Idee, z.B. bei den Saint Albans in England und in Cluny in Frankreich. Astronomische Uhren erschienen auch auf vielen mittelalterlichen Kirchen und Rathäusern. Von den einfachen astronomischen Uhren an den Rathausgiebeln kleiner Städtchen bis zu den wunderbaren Uhren der mächtigen Kathedralen, die alles vollendet in sich vereinigten. Wir setzen dieses vollendete Stückchen Technik gerne in unserer heutigen Zeit fort, alleine schon wegen des Bildungswertes und der Schönheit dieser Uhren.

Wie funktioniert es

1. Der Zeiger mit der kleinen Hand zeigt die örtliche Sommerzeit an. Er macht also während eines Tages eine ganze Umdrehung nach rechts.

2. Der Zeiger mit dem Pfeil zeigt die bürgerliche Zeit an. Dieser Zeiger wird während der Sommerzeit eine Stunde vorgestellt.

3. Das unterliegende Zifferblad zeigt die Projektion der Himmelskuppel. Der blaue Teil verkörpert den Tag, der dunkle Teil die Nacht und die Grauzone die Dämmerung. Der Horizont wird von der dicken Linie zwischen Blau und Grau gebildet.

4. Auf dem Zifferblad dreht sich während eines Sterntages (ein normaler Tag minus ca. 4 Minuten) rechtsum der Tierkreis. Man kann also an jedem beliebigen Tageszeitpunkt ablesen, an welcher Himmelstelle die verschiedenen Tierkreiszeichen stehen. Steht ein Zeichen bei 12 Uhr, dann korrespondiert das mit dem Süden, 6 Uhr mit dem Osten, 18 Uhr mit dem Westen, 24 Stunden mit dem Norden usw. Hierbei steht der imaginäre Zuschauer im Zentrum des Zifferblattes.

5. Auf dem Sonnenweiser mit dem Händchen, der sich während eines Tages rechtsum dreht, steht eine kleine Sonne. Sie durchläuft den Tierkreis während eines Jahres linksum. Man kann also immer feststellen, in welchem Zeichen des Tierkreises die Sonne steht.

6. an kann auch den Stand der Sonne im Bezug auf den Horizont ablesen. 12 Uhr ist wiederum der Süden, 24 Uhr der Norden usw. Außerdem kann man am Abstand der Sonne zum Horizont sehen, wie hoch die Sonne an einem bestimmten Zeitpunkt über dem Horizont steht. Während des Winters werden kleine Bogen über dem Horizont gemacht, im Sommer große.

7. Der Mondzeiger, der sich auch rechtsum dreht, endet in einer kleinen Mondkugel. Dieser gibt die Mondphasen an. Auf dem zentralen kleinen Zifferblad kann man überdies das Mondphasenalter in Tagen ablesen

8. Den Stand des Mondes am Himmel findet man in der Kreuzung des Mondzeigers mit der Außenseite des Tierkreises. Damit ist auch der Platz des Mondes am Himmel bestimmt.